So heißt es 1702 in einem Nürnberger Kochbuch unter Waffel-Küchlein zu backen:
...lege das dazu gehörige Eisen auf einen Dreyfuss / schüret ein starkes Kohl- oder anderes Feuer darunter / lasst das Eisen auf beyden Seiten wohl heiss werden / bindet eine Butter in ein Tüchlein / und schmiret dessen einwendige Theile damit; leget dann einen guten Löffel voll von dem Teig in das eisen / leget es wieder auf den Dreyfuss / lasset ihn allgemacht zergehen / drucket es aber nicht alsobald gar zu / es lauffet sonst der Teig heraus; kehret das Eisen einmal oder zwey herum / und wann die Küchlein scön lichtbraun sind / nehmet sie heraus / schmiret das Eisen wieder mit der in das Tüchlein eingewickelten Butter / leget wie zuvor / einen Löffel voll Teig hinein / und so fort: Auch werden zu diesem Geback zwo Personen nothwendig erfordert / deren die eine den Teig einleget und heraus nimmt, / die andere aber mit dem Backen
beschäftiget ist. Wann sie nun alle fertig / muß das Eisen mit einem Tuch auswischen / und also aufstellen / dasz die zwey Blätter so von einander gethan auf dem Boden stehen / .
Auch die Zutaten, die zum Waffelbacken verwendet wurden, sind mit den Möglichkeiten der importierten Gewürze verfeinert worden. Es wurden jetzt nicht nur die alltäglichen Zutaten wie z. B. der Honig o. ä. verwendet.
So wird für die Herstellung von Hohlhippen 1586 in Augsburg empfohlen:
...nimb ein honig / thu es undert ein warms wasser / und treibs fein ab / unnd mach einen teyg mit demselben wasser / unnd von waitzen meel / zeuch jhn fein ab / biß er dick wirt / als ein dünner Saluenteig / nimb dann von ein Ay oder zwey den dotter / ruer es darunder / und ein wenig zerlassen schmaltz / laßß dann das Eysen erhitzen / geuß mit einem löffel darauff / unnd trucks zu.
Holländische Rezepte dieser zeit überschlagen sich fast in der Empfehlung kolonialer Gewürze. So werden für Yserkoeken of dünne Waafelen 1701 Rum, Eier, Mehl, butter, Zucker, Kaneel, Gereeven Nootsemuskaat en Saffran und Rosenwasser für angebracht gehelten. In deutschen Kochbüchern jener zeit ist man etwas sparsamer, im allgemeinen genügen ein bis zwei Gewürze. Sehr beliebt werden Kardamomen, Zimt oder Anis.
Überlieferungen zufolge sind Waffeleisen schon im 13. Jahrundert nachweisbar. Beschrieben ist, dass indessen noch nicht mit Sicherheit zu sagen ist, wo denn das Waffeleisen herkommt geschweige denn wer es überhaupt erfunden hat. Die Überlieferungen gehen von Norden nach Süden und wieder zurück.
Die früheren Waffeleisen waren zwei Eisenplatten mit langen Hebelarme, die als bewegliche Zange funktionierte. Die Eisenplatten waren als rechteckige Form oder auch als runde Form vorzufinden. Den Waffelteig ließ man auf das Waffeleisen fließen und hielt das Waffeleisen anschließend in das offene Feuer, um den Waffelteil auszubacken.
Sowohl die runden wie auch die rechteckigen Waffeleisen wurden verziert, so dass die gebackene Waffel ein entsprechendes Bild, oder Schriftzug vorweißt.
Die Waffeleisen hatten schöne Schriftzüge wie z. B. :
ES KOMMT DIE FASTNACHZEIT
DA WIRD ICH WOHL GEMACHT
ES WIRD AUCH MANCHE ZEIT
DABEI WOHL ZUGEBRACHT
(Neuerstadt, Kreis Schweinitz, 1863)